Letzte Schritte
Geschafft, morgen früh muss die Arbeit in den Druck … die Nacht wird wohl für die Korrektur draufgehen!
Korrekturen in wissenschaftlichen Arbeiten
In wissenschaftlichen Arbeiten müssen insbesondere Quellenangaben unbedingt noch einmal überprüft werden:
- Sind alle verwendeten Quellen korrekt als direkte oder indirekte Zitate gekennzeichnet?
- Stehen alle im Textteil verwendeten Quellen im Quellen- und Literaturverzeichnis?
- Sind im Quellen- und Literaturverzeichnis alle notwendigen Angaben gemacht?
- Können die zitierten Internetquellen noch aufgerufen werden oder sind sie schon zur Erstellzeit der Arbeit unerreichbar geworden?
Neben diesen technischen Aspekten müssen natürlich auch die sprachlichen Aspekte einer intensiven Korrekturphase unterzogen werden.
Rechtschreibkorrektur
Trotz aller Technik – Rechtschreibfehler und Tippfehler bleiben. Die Rechtschreibprüfung von Word (Extras > Rechtschreibung bzw. Überprüfen > Rechtschreibung und Grammatik bzw. F7) erkennt recht zuverlässig Tippfehler (z. B. Buchstabnederher), kann aber zu grammatikalischen Fragen keine Auskunft geben. Wird ein bestimmter Bereich markiert und dann mit F7 die Rechtschreibprüfung gestartet, wird nur dieser Bereich geprüft. Word fragt dann, ob außerhalb der Markierung fortgesetzt werden möchte. Fachbegriffe kennt das interne Wörterbuch von Word nicht, diese können aber einfach hinzugefügt werden. Dazu steht im Kontextmen¨ des falschen Worts der Eintrag „Hinzufügen zum Wörterbuch“ zur Verfügung.
Lesen, lesen, lesen
Aufmerksames Lesen ist das Gebot der Stunde. Auf einem Papierausdruck erkennt man oft ganz andere Fehler, die einem am Bildschirm verborgen bleiben. Es kann auch helfen, sich selber den Text vorzulesen, erst dann merkt man oft, was für unvollständige, viel zu lange oder wirre Sätze man geschrieben hat.
Ein Außenstehender erkennt vielleicht besser irgendwelche sprachlichen Macken, der Schreiber selbst ist jedoch so mit seinem Text vertraut, dass er manches einfach nicht mehr wahrnimmt und immer wieder überliest.
Großbuchstaben
Einige Mitmenschen verkennen leider, dass Ihre Tastatur zwei schicke Tasten hat, mit denen man Großbuchstaben produzieren kann. Was in E-Mails und im Internet zähneknirschend akzeptiert wird und unter Architekten scheinbar „hipp“ ist, ist in einer wissenschaftlichen Arbeit schlichtweg falsch. Diese Unart sollte man sich gar nicht erst angewöhnen, wer mit der Tastatur umgehen kann, wird beweisen können, dass man nicht langsamer schreibt, nur weil man hin und wieder mal die Umschalten-Taste drücken muss.
Wenn man die Groß- und Kleinschreibung korrigiert, muss man in Word nicht zwingend alles neu tippen. Ein Short-Cut hilft: Umschalten+F3 = Wechsel zwischen Groß- und Kleinschreibung:
HALLO » hallo » Hallo
Der Duden
Zu einer intensiven Korrektur eines Textes ist der Duden „Die deutsche Rechtschreibung“ als verbindliches Regelwerk zur deutschen Rechtschreibung unerlässlich. Neben seinem Hauptteil, dem Wörterbuch, findet man auch jede Menge Regeln zur Grammatik, Zeichensetzung oder dem Schriftsatz im Deutschen.
Mit dem „Duden Korrektor“ wandert das Buch in den Rechner und bietet weit mehr Möglichkeiten als die Word Rechtschreib- und Grammatikprüfung. Nun aber genug der (unbezahlten) Werbung …
Technische Korrektur
Wer von Anfang an sauber mit Word arbeitet und immer wieder einen prüfenden Blick auf sein Dokument hat, kann sich diesen Teil der Korrektur so kurz vor der Abgabe eigentlich sparen. Die technische Korrektur umfasst unter anderem:
- Layout und Satzspiegel
Seitenformat, Seitenränder, einseitiges oder mehrseitiges Layout mit gegenüberliegenden Seiten … diese Themen sollten lange vor der Korrektur geklärt sein. Sehr hilfreich ist die Durchsicht des Dokuments in der Seitenansicht mit zwei (gegenüberliegenden) Seiten. - Abschnitte
Sind alle Bestandteile des Dokuments vorhanden und stimmt die Anordnung der Abschnitte. Korrekturen an Abschnitten können in einer sehr späten Phase sehr aufwändig sein. - Seitenumbrüche
Stimmen die Seitenumbrüche innerhalb der Abschnitte. Vieles lässt sich mit dem Absatz-Attribut „Absätze nicht trennen“ einstellen, ohne dass viele manuelle Seitenumbrüche erforderlich sind. Mit Strg+Return werden schnell manuelle Seitenumbrüche eingefügt. - Zeilenumbrüche
Wenn die Silbentrennung nicht ideal arbeitet oder optisch unschöne Zeilenumbrüche entstehen, können erzwungene Zeilenumbrüche hilfreich sein. Mit Umschalten+Return wird so ein weicher Zeilenumbruch erzeugt. - Feldfunktionen
Mit Hilfe von Feldfunktionen werden in komplexen Dokumenten eine ganze Reihe von Aufgaben erledigt. Feldfunktionen liefern immer ein Ergebnis in Form von Zeichen, Zahlen oder Buchstaben. Regelmässig sollte man prüfen, ob alle Feldfunktionen noch das richtige Ergebnis liefern, oder ob nicht ein Verweisziel gelöscht wurde, auf das mit Hilfe eines Querverweises verwiesen wird.
Ein besonderes Augenmerk ist auch auf die automatisch generierten Verzeichnisse zu richten. Idealerweise werden immer alle Feldfunktionen vor dem Speichern aktualisiert. Das geht am einfachsten, wenn man sich folgendes „Short-Cut-Mantra“ angewöhnt:- Strg+A = alles markieren
- F9 = Felder aktualisieren
- Strg+S = speichern
- Kopf- und Fußzeilen
… bieten immer wieder viel Stoff für Kopfschmerzen. Gibt der lebende Kolumentitel auch die richtigen Überschriften aus? Stimmen die Einstellungen für gerade, ungerade oder erste Kopfzeilen in den Abschnitten. Stimmt die Seitennummerierung? - Grafiken und Abbildungen
Sind alle Grafiken und Abbildungen gut lesbar, stimmen die Farben. Was auf dem Bildschirm in Word gut aussieht muss im Zielformat (PDF, Ausdruck auf Farblaserdrucker) noch lange keine guten Ergebnisse liefern. Möglichst frühzeitig sollten daher ein paar Testseiten auf genau dem Drucker ausgedruckt werden, mit dem am Ende die gesamte Arbeit gedruckt wird. - Querverweise
Stimmen alle Querverweise? Querverweise müssen vor allem dann überprüft werden, wenn sie lediglich manuell, z. B. mit fester Kapitelnummer, eingefügt wurden. Die Kapitelnummer des Verweisziels kann sich im Laufe der Arbeit noch ändern.